Der Amtsausschuss des Amtes Nennhausen nutzt einmalige Chance

v.l.: Amtsdirektorin Ilka Lenke, Amtsausschussvorsitzender Michael Spieck
Bild zur Meldung: v.l.: Amtsdirektorin Ilka Lenke, Amtsausschussvorsitzender Michael Spieck

Seit vielen Jahren steht mitten in Nennhausen die einstige Gaststätte als Ruine und verfällt mehr und mehr. Kaufinteressenten gab es über die Jahre durchaus, nur kam es nie zu einem Verkauf. Nach dem Tod des Eigentümers traten im Mai 2023 seine Erben an die Amtsverwaltung heran, ob die Kommune ein Interesse an diesem zentral gelegenen Grundstück hätte. Da die Gemeinde Nennhausen aufgrund geplanter Investitionen in ihre Infrastruktur haushalterisch zu einer Entwicklung dieses Grundstücks nicht in der Lage ist, ging die Anfrage an den Amtsausschuss. „Wir schätzen das Anliegen der Erbengemeinschaft sehr und sehen die Chance für das Amt Nennhausen, welche sich damit verbindet.“ so Herr Michael Spieck, Amtsausschussvorsitzender.

 

Nach Absprache im Amtsausschuss und Feststellung der Möglichkeiten der Haushaltsmittel wurde der Grundstückskauf im Haushaltsplan 2024 aufgenommen. Die notarielle Beurkundung fand bereits statt. Als eine Form der gelebten Demokratie wurde eine Projektgruppe gegründet. Die Projektgruppe setzt sich aus Mitgliedern des Amtsausschusses, der Gemeindevertretung der Gemeinde Nennhausen, dem Amtsbrandmeister, dem Ortswehrführer Nennhausen und seinem Stellvertreter, zwei Bürgern aus Nennhausen, der Amtsdirektorin sowie einigen Mitarbeitern der Amtsverwaltung zusammen. 

 

In den ersten Stunden des gemeinsamen Treffens wurden Gedanken gesammelt und erste Projektideen besprochen. Im Ergebnis wurde schnell deutlich, dass dieser Standort dafür geschaffen ist, eine Mehrfachnutzung mit Synergieeffekten zu ermöglichen. Damit sind das Ehrenamt, die Kommune und das Gemeinwohl gemeint. 

 

Perspektivisch betrachtet, besteht für die Nennhausener Feuerwehr dringender Handlungsbedarf. Das 1934 errichtete Gebäude ist gekennzeichnet durch bautechnische Mängel und viel zu wenig Platz für die engagierten Kameraden/innen der Freiwilligen Feuerwehr. Zahlreiche amtsinterne und auf Kreisebene stattfindende Ausbildungen der Feuerwehr werden auch künftig in Nennhausen stattfinden. Die amtsinterne Stützpunktfeuerwehr Nennhausen dient zudem im Katastrophenfall als Befehlsstelle, was bestimmte technische Voraussetzungen mit sich bringt. Eine zentrale Lagerung von wichtigem Equipment im Bedarfsfall ist zielführend und für die Einsatzbereitschaft im Notfall essenziell.

 

Das Gebäude der Amtsverwaltung entspricht nicht mehr den heutigen Anforderungen. Die Barrierefreiheit endet bereits mit Eintritt bzw. Einfahrt als Rollstuhlfahrer hinter der Eingangstür. Es gibt weder eine behindertengerechte Toilette, noch die Möglichkeit in die oberen Etagen zu gelangen. Auf die Verwaltung sind in den letzten Jahren immer mehr Aufgaben übertragen worden, so dass der vorhandene Platz schon lange nicht mehr ausreicht. Der Revierpolizist sitzt bereits seit einigen Jahren im Standesamt, da kein Büro zur Verfügung steht. Eine Sanierung des Gebäudes aus energetischen Gesichtspunkten würde eine Bauzeit von ca. einem Jahr mit sich bringen. Die hierfür notwendige Ausquartierung der Verwaltung ist organisatorisch und finanziell nicht abbildbar. Von daher wird ein Neubau angestrebt, der allen gesetzlichen Vorgaben gerecht wird und ein effizientes Zusammenwirken mit der Feuerwehr ermöglicht.

 

Als dritter Aspekt kommt ein fehlender Mehrzweckraum für die Bürgerinnen und Bürger von Nennhausen in Betracht. Das derzeitige Dorfgemeinschaftshaus in Nennhausen stößt aus vielerlei Hinsicht an seine Grenzen. So wächst die Sportgruppe der Seniorinnen/Senioren stetig und schon lange reicht der Platz nicht mehr aus. Die Turnhalle der Grundschule wird von Sportvereinen bspw. für Tischtennis genutzt, wofür ein Mehrzweckraum ebenfalls ausreichen und die Turnhalle für größere Sportaktivitäten genutzt werden könnte. Der jüngst gegründete Seniorenbeirat sollte Möglichkeiten für die Umsetzung von altersgerechten Aktivitäten angeboten bekommen. 

 

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass für die Umsetzung der gesammelten Ideen noch viel Zeit an Projektierung, Fördermittelgebersuche und Bürokratie verstreichen wird. Doch, wer keine Visionen mehr hat, braucht sich über mangelnden Fortschritt nicht beklagen! Eines ist sicher: Die einmalige Chance für das Amt Nennhausen wird der Amtsausschuss gezielt nutzen. 

 

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